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Ronny Mergner

Wohnmobil-Ausbauspezialist und Elektronik-Experte

🗓️ Veröffentlicht am: 10. August 2023 | ⏱ Lesedauer: 5:15 min

RATGEBER

Wohnmobil ausbauen: selbstbestimmt reisen


Viele träumen von einem mobilen Wohnraum, mit dem sie verschiedene Orte erkunden und in dem sie in gewissem Maß autark leben können – sei es im Rahmen eines Urlaubs oder gar das ganze Jahr über. Ein Wohnmobil zu finden, das Ihren Wünschen entspricht und sich all Ihren Bedürfnissen anpasst, bringt oft einige Schwierigkeiten mit sich. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Planung selbst in die Hand zu nehmen und das Wohnmobil nach den eigenen Vorstellungen auszubauen. Und das liegt auch noch voll im Trend.

Welche Schritte Sie beim Wohnmobil-ausbauen beachten, welche Punkte in jedem Fall in Ihren Ablaufplan miteinfließen sollten und welches Material für Ihren Umbau infrage kommt, klären wir im Folgenden.

Inhaltsverzeichnis

1. Die Planung - Zeit und Budget zum Wohnmobil ausbauen - richtig abschätzen


Um ein Wohnmobil auszubauen, ist eine ausführliche Planung im Vorfeld das A und O. Dazu zählen unter anderem die Auswahl des Fahrzeugtyps, die benötigten Werkzeuge, die Ausstattung sowie die Anordnung der Möbel. Am allerwichtigsten sind allerdings Ihre Zeit- und Budgetplanung. Erstellen Sie einen ungefähren Ablauf und planen Sie unbedingt ausreichend Pufferzeit ein. Gleiches gilt für Ihre Finanzen: Streben Sie lieber Gesamtkosten an, die großzügig unter Ihrer Grenze liegen, damit Sie auf unvorhersehbare Änderungen Ihres Konzepts flexibel reagieren können.

Diese Phase Ihres Umbauprojekts nimmt die meiste Zeit in Anspruch – planen Sie also mit einigen Wochen.

Bevor Sie sich für ein Basisfahrzeug entscheiden und mit der konkreten Planung nach Maß beginnen, sollten Sie sich genau überlegen, welche Möbel Sie in Ihrem Wohnmobil benötigen.

a. Die Ausstattung im Wohnmobil


Was muss auf jeden Fall vorhanden sein?


Je nachdem, wie viele Personen wie lange und wie autark in Ihrem Wohnmobil leben möchten, ergeben sich unterschiedliche Anforderungen. Ein Sommercamper, der für drei oder vier Wochen im Jahr genutzt wird, benötigt deutlich weniger Ausstattung als ein Wohnmobil, das das ganze Jahr über bewohnt ist. Hinzu kommt, dass Sie beim Ganzjahrescampen besonders auf die Winterfestigkeit achten und sich beim Wildcampen über Frischwasser, Strom sowie Abwasser Gedanken machen müssen.


Grundausstattung für den einfachen Camper:

⦁ Liegefläche
⦁ Tisch
⦁ Sitzgelegenheit
⦁ Stauraum


Was wünschen Sie sich zusätzlich?


Auch im Sommerurlaub spielt das Wetter nicht immer mit. Bei Regen und Wind wird das Kochen oder Grillen im Freien schnell ungemütlich. Daher ist der Einbau einer kleinen Küchenzeile mit Kochfeld und Waschbecken sowie gegebenenfalls einem Backofen bei vielen Wohnmobilbesitzern beliebt.

Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob Sie einen Extrabereich mit Toilette einrichten wollen. Denn selbst auf dem Campingplatz kann der Weg bis zu den Sanitäranlagen in der Nacht oder bei schlechter Witterung unbehaglich werden.

Nicht zuletzt ist der verfügbare Platz ein entscheidender Faktor. Zahlreiche Ideen beschäftigen sich damit, wie aus wenig Raum das meiste herausgeholt wird. Dazu zählen flexible Möbel und clevere Stauraumwunder. Beispiele hierfür sind: Drehtische, die gleichzeitig zur Küchenzeile gehören, klappbare Liegeflächen, die am Tag an der Wand verschwinden oder die mithilfe loser Bretter zu Sitzflächen umfunktioniert werden, Schubladenschränke unter dem Bett, feste Sitze und in der Küche und unter der Decke montierte Aufbewahrungsboxen für mehr Stauraum.


Komfortausstattung für Wohnmobile:

⦁ kleine Küchenzeile mit Kochfeld, Waschbecken und gegebenenfalls Backofen
⦁ Bad mit Toilette und Waschbecken
⦁ Nasszelle inklusive Dusche
⦁ erweiterter Stauraum
⦁ Elektrik
⦁ Anschlüsse für Strom, Gas, Wasser und Abwasser
⦁ Isolierung
⦁ Solaranlage
⦁ Heizung
⦁ Klimaanlage

b. Wohnmobil ausbauen: Das richtige Basisfahrzeug finden


Die Wahl des richtigen Basisfahrzeugs hängt von verschiedenen Kriterien ab, so ist natürlich Ihr Reiseziel von großer Bedeutung. Wenn Sie sich in unwegsamem Gelände bewegen, benötigen Sie andere Reifen, als wenn Sie nur auf geteerten Straßen unterwegs sind. Auch der Zeitpunkt Ihrer Reise spielt eine Rolle: Wollen Sie im Frühjahr, Sommer oder Herbst klassisch campen, oder möchten Sie zum Wintercamping aufbrechen? In letzterem Fall empfiehlt sich ein Modell mit Allradantrieb. Beachten Sie auch immer, welcher Führerschein für welches Wohnmobil erforderlich ist.

So können Sie mit einem Führerschein der Klasse B Wohnmobile bis 3,5 Tonnen fahren, während Sie für Modelle zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen einen Führerschein der Klasse 3 oder C 1 und für noch schwerere Fahrzeuge einen Führerschein der Klasse C benötigen.

Nachdem Sie die notwendige und gewünschte Ausstattung zusammengetragen haben, beginnen Sie mit der groben Anordnung dieser. Dazu fertigen Sie am besten eine Skizze an – klassisch auf Papier oder mithilfe eines Online-Konfigurators. Letzterer bietet den großen Vorteil, dass Sie den Grundriss immer wieder nach Belieben anpassen. Darüber hinaus stellen einige Programme eine 3D-Ansicht bereit, die maßgeblich zur Veranschaulichung beiträgt.

Anhand des groben Konzepts gehen Sie anschließend auf die Suche nach dem passenden Fahrzeugmodell. Sowohl zu modernen als auch älteren Modellen finden Sie frei verfügbare Grundrisse inklusive der genauen Abmessungen im Internet oder in der Fachliteratur. So grenzen Sie die Auswahl bereits deutlich ein und verschaffen sich bei dem vielseitigen Angebot schnell einen Überblick.

Haben Sie sich für ein Fahrzeug entschieden, gilt es nun, die erste Skizze auf die exakten Innenmaße anzupassen.

2. Die Vorbereitung für den Wohnmobilausbau


Ist der Grundriss mitsamt all Ihren Vorstellungen und den richtigen Maßen final erstellt, geht Ihr Projekt Wohnmobil ausbauen in die zweite Phase. Bei der Vorbereitung des eigentlichen Ausbaus sind vor allem folgende Punkte zu beachten: die Auswahl und Beschaffung der Materialien sowie aller benötigten Werkzeuge.


Die Materialien


Holz

Bei der Wahl des Holzes haben Sie grundsätzlich freie Hand. Für stabile Möbel empfehlen wir allerdings die Verwendung von robustem Massivholz wie Buchen-, Eichen- oder Birkenholz – dieses bekommen Sie bereits behandelt entweder im Baumarkt oder direkt beim Tischler.

Beachten Sie hierbei in jedem Fall das zulässige Gesamtgewicht Ihres Wohnmobils. Um den Geldbeutel zu schonen, sind für einfache Regale, Trennwände oder Schubladen ohnehin die klassischen Sperrholzplatten in den gängigen Größen sehr beliebt. Diese schneiden und montieren Sie mit dem richtigen Werkzeug unkompliziert selbst


Dämmung

Optimalen Schutz gegen Hitze und Kälte bietet außerdem eine vernünftige Dämmung. Hierfür verwenden Sie – je nach Belieben – selbstklebendes Armaflex, Alubutyl, Hanf- oder Korkplatten. Bedecken Sie dabei das gesamte Innenblech und dichten Sie die Dämmung abschließend mit dünnen Holzplatten ab.

So wählen Sie die richtige elektrische Anlage für Ihr Wohnmobil


Bei der Wahl der elektrischen Anlage, d. h. der Stromversorgung Ihres Wohnmobils, haben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Auf Campingplätzen nutzen Sie den vorhandenen 230-Volt-Landstrom, unterwegs brauchen Sie Batterien. Es gibt auch die Möglichkeit, Solarzellen auf Ihrem Wohnmobil für eine autarke Energieversorgung zu installieren.

Sie müssen daher die gewünschte elektrische Anlage an Ihre jeweiligen Bedürfnisse, die Reisezeit und das geplante Ziel anpassen, sodass Sie die Wahl haben zwischen Modellen für den Minimalbedarf oder für Lösungen, die Ihnen eine vollständige Autarkie für mehrere Tage garantieren. Am besten ist es, Sie führen eine Energiebedarfsermittlung durch, die dann die Grundlage für die benötigte Batteriekapazität, den gewünschten Batterietyp, die Ladetechnik, die Wahl des Wechselrichters und alle weiteren Ausstattungen liefert. Lassen Sie sich von den Experten von FraRon beraten, damit Sie ein perfekt ausgestattetes Reisemobil erhalten und Ihre Reise richtig genießen können. Denn unsachgemäß geplante und ausgestattete Wohnmobile verursachen oft Ärger.


Damit Sie auch unterwegs oder in der Natur Zugang zu ausreichend Strom haben, empfehlen wir Ihnen den Kauf zusätzlicher Batterien. Mithilfe der benötigten Kabel und Anschlüsse verlegen Sie dann Ihre Stromleitungen zu den Geräten.

Mit einer Batterie sichern Sie sich – neben dem Aufladen Ihres Smartphones, dem Kaffeekochen oder dem Licht am Abend – gleichzeitig ausreichend Energie für die Weiterfahrt, falls Ihr Fahrzeug einmal nicht startet.

Kombiniert mit einem Batterieladegerät, füllen Sie die Kapazität der Batterien ganz unkompliziert während der Fahrt oder auf dem Campingplatz wieder auf. Ferner ist insbesondere für die Sommermonate der Anbau einer Solaranlage sinnvoll.

Sind Sie sich in Bezug auf die Installation Ihrer Elektrik unsicher, empfehlen wir Ihnen, einen professionellen Einbauservice in Anspruch zu nehmen. So beugen Sie fehlerhaften Anschlüssen bestmöglich vor.

Wohnmobilzulassung: Abnahme durch den TÜV


Ihr Reisemobil muss vom TÜV abgenommen werden. Damit diese Abnahme erfolgen kann, benötigen Sie eine VDE-Bescheinigung für Ihre elektrische Anlage, die von Installationsbetrieben ausgestellt wird. Wenn es sich um einen Selbstausbau handelt, empfehlen wir Ihnen daher, sich beim TÜV beraten zu lassen, welche Vorschriften genau für Sie gelten, damit Ihr Reisemobil am Ende auch abgenommen wird.

Das richtige Werkzeug zum Wohnmobil ausbauen


Um Ihr Wohnmobil fachgerecht auszubauen, benötigen Sie einiges an Werkzeug. Legen Sie sich in jedem Fall Folgendes für die Arbeiten zurecht:

⦁ Maßband
⦁ Werkbank
⦁ Akkuschrauber mit Bit-Set und Wechselakkus
⦁ Crimpzange
⦁ Spannungsmessgerät
⦁ Schraubendreher
⦁ Schraubenschlüssel
⦁ Stichsäge
⦁ Handkreissäge
⦁ Winkelschleifer
⦁ Exzenterschleifer mit Schleifmittel
⦁ Poliergerät
⦁ Lacke und Pinsel
⦁ Schere und Cutter
⦁ starkes Klebeband


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