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Solaranlage für das Wohnmobil

Lesedauer: 5:23 min


Welche Solaranlage ist die richtige für das Wohnmobil?


Sie stehen mit Ihrem Wohnmobil am Waldrand, blicken auf den kleinen See und hören die Vögel zwitschern. Hinter Ihnen arbeitet die Kaffeemaschine und aus dem Radio ertönen leise Melodien. Um das Naturerlebnis und den gewohnten Komfort der Zivilisation miteinander zu kombinieren, brauchen Sie nicht einmal einen Stromanschluss, denn die Solaranlage Ihres Wohnmobils macht Sie frei und unabhängig.

Dieses Szenario ist ein Traum von vielen Caravaning-Fans, die nicht auf die Energieversorgung von Campingplätzen angewiesen sein wollen. Stromerzeugung allein durch die Sonne klingt einfach zu verlockend. Zwar ist die völlige Autarkie nur schwer erreichbar, doch bereits eine durch Solarenergie aufgeladene Bordbatterie bringt mehr Flexibilität in den Wohnmobilurlaub. Alles, was Sie über die Solaranlage für das Wohnmobil wissen müssen, haben wir für Sie auf dieser Seite zusammengefasst.

Die Bestandteile einer Solaranlage für das Wohnmobil auf einen Blick

Lohnt sich eine Solaranlage beim Caravaning überhaupt?


Photovoltaik ist nicht nur eine der saubersten und umweltfreundlichsten Technologien zur Energieerzeugung, sondern auch eine besonders beliebte. Viele Wohnmobilbesitzer liebäugeln deshalb mit einer Solaranlange. Sie fragen sich gleichzeitig jedoch auch, ob sich die Anschaffung eines Panels wirklich lohnt. Wieviel Energie lässt sich realistisch betrachtet erzeugen? In welchem Verhältnis stehen die Kosten der Solaranlage zum Nutzen durch die später gelieferte Strommenge? Und passt so eine Installation überhaupt zum Wohnmobil?

Manche Wohnmobilbesitzer würden durch eine Solaranlage am liebsten völlig unabhängig von der Stromversorgung auf Campingplätzen sein. Prinzipiell kann das auch funktionieren. Allerdings müssen mehrere Faktoren zusammenspielen, damit Sie mit Ihrem Caravan autark leben. Zum einen bedarf es einer ausreichend groß dimensionierten Batterie, die den durch die Sonne erzeugten Strom speichert. Zum anderen muss der Wohnmobilstandort günstig zum Einstrahlwinkel liegen, also keinesfalls im Schatten. Und die wichtigste Voraussetzung: Die Sonne muss scheinen! An trüben oder gar regnerischen Tagen lässt sich die Versorgungsbatterie nur minimal oder gar nicht durch die Solaranlage aufladen.


Der meiste Strom wird oft abends verbraucht, wenn mehr Geräte als nur der Kühlschrank betrieben werden. Vom elektrischen Licht, über den Fernseher, bis hin zu den Netzteilen für Laptop und Smartphone sind dann zahlreiche andere Verbraucher aktiv. Dadurch ist die Stromabnahme so hoch, dass die Batterie nicht gleichzeitig geladen werden kann. Ist es schon dunkel, versiegt die alternative Energiequelle ganz. Wie viel Strom tagsüber gespeichert werden kann, kann von Tag zu Tag stark schwanken. Während Sie auf einer Spanienrundfahrt bei durchgehendem Sonnenschein gut und gerne mehrere Tage autark sein können, reicht das Sonnenlicht im verregneten England vielleicht nicht einmal für eine halbvolle Akkuladung.

Wie viel Energie sich wirklich erzeugen lässt, muss realistisch betrachtet werden. Doch auch wenn Sie nicht wochenlang unabhängig von der Steckdose unterwegs sein können, lohnt sich eine Solaranlage für das Wohnmobil: Sie erzeugen damit ökologisch und nachhaltig Strom, müssen weniger aus öffentlichen Netzen abnehmen und sparen so auf jedem Campingplatz bares Geld. Dadurch verlängert sich die Betriebszeit der Verbraucherbatterie an Bord erheblich – das ist die wahre Caravaning-Freiheit!

Die unterschiedlichen Typen


Eine Solaranlage für das Wohnmobil funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie auf dem Hausdach: Das Licht der Sonne wird emissionsfrei in elektrische Energie umgewandelt. Für das Caravaning sind zwei verschiedene Typen interessant:


Feste Montage:
Hier wird die Solaranlage direkt auf dem Dach des Wohnmobils fest installiert. Die Module können verklebt oder verschraubt werden oder lassen sich auf Halterungen montieren. Bei den teuersten Varianten ist es möglich, die Solarpanels aufzurichten und sie so in den optimalen Winkel zur Sonne zu bringen. Die Möglichkeiten reichen von einem einzigen Modul bis hin zu einem vollständig mit Photovoltaik bedeckten Wohnmobildach.


Mobile Nutzung:
Im Frühjahr, Herbst und Winter, wenn der Sonnenstand eher niedrig ist, gelangt die Solareinstrahlung nicht mehr im optimalen Winkel auf die fest installierte Dachanlage. Ein separat aufstellbares Modul lässt sich genau zur Sonne auszurichten. Somit ist auch in diesen Jahreszeiten ein hoher Solarertrag realisierbar. Mobile Systeme sind in der Regel faltbar und lassen sich nicht nur frei in der Natur, sondern auch hinter der Windschutzscheibe aufstellen. Eine sehr interessante Alternative für Kunden, die eine feste Installation vermeiden beziehungsweise aus Gewichtsgründen nicht realisieren wollen.

Die verschiedenen Panelarten


Solarmodule gibt es in monokristalliner und polykristalliner Ausführung. Beide bestehen aus Silizium, unterscheiden sich jedoch in der Herstellung und sind optisch eindeutig erkennbar. Monokristalline Wohnmobil-Solarmodule sind dunkelblau bis schwarz und erreichen einen Wirkungsgrad von über 20 Prozent. Polykristalline Solarmodule sind ebenfalls blau, jedoch deutlich heller, und kommen nur auf einen Wirkungsgrad von 12 bis 16 Prozent. Der höhere Wirkungsgrad spricht für eine Solaranlage mit monokristallinen Panels, da weniger Fläche benötigt wird, um dieselbe Strommenge zu erzeugen. Fällt auf einen Teil des Wohnmobildaches Schatten, reagieren monokristalline Module weniger empfindlich und liefern weiterhin Strom. Der Anschaffungspreis ist jedoch höher als bei der polykristallinen Variante.


Typische Installationen auf Reisemobilen und Wohnwagen werden heute nur noch mit monokristallinen Solarzellen ausgeführt. Empfehlenswert sind monokristalline Back-Contact-Module. Hier sind die Leiterbahnen der monokristallinen Solarzellen auf der Rückseite miteinander verbunden. Dadurch steht auf der Modulvorderseite mehr Platz zur Energieerzeugung zur Verfügung. Gepaart mit SunPower-Hochleistungszellen mit einem Zellwirkungsgrad von über 20 Prozent, fallen diese Module bei gleicher Nennleistung kleiner aus! Dies ist oft ein entscheidender Vorteil bei beengten Dachverhältnissen.


Monokristalline Module

Polykristalline Module

Welche Solaranlage passt zum Wohnmobil?

Wie Sie Ihren Verbrauch ermitteln und die richtige Dimensionierung finden.


Welche Solaranlage die richtige für das Wohnmobil ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn es kommt dabei ganz entscheidend darauf an, wie viel Strom Sie jeden Tag benötigen und zu welchem Teil Sie Ihren Energiebedarf durch die Sonne decken wollen. Deshalb ist der erste Schritt bei der Planung einer Photovoltaikanlage, den Verbrauch zu ermitteln. Notieren Sie dazu alle elektrischen Geräte, die Sie im Wohnmobil betreiben, und ihre entsprechende Watt-Angabe. Schätzen Sie zudem die tägliche Nutzungsdauer. Die Stromstärke in Ampere ermitteln Sie, indem Sie durch die anliegende Spannung teilen – in der Regel sind das 12 Volt – wie im folgenden Beispiel.

Gerät

Watt

Ampere

Betriebszeit

Wh/Tag

Ah/Tag

Lampen

6 W

0,5 A

4 h/Tag

24 Wh

2 Ah

Kühlschrank

20 W

1,6 A

24 h/Tag

480 Wh

38,4 Ah

Fernseher

30 W

2,5 A

2 h/Tag

60 Wh

5 Ah

Radio

12 W

1 A

2 h/Tag

24 Wh

2 Ah

Smartphone- Ladegeräte

20 W

1,6 A

2 h/Tag

40 Wh

3,2 Ah

Wasserpumpe

60 W

5 A

0,5 h/Tag

30 Wh

2,5 Ah

gesamt

658 Wh

53,1 Ah

Die Beispielrechnung ergibt einen Verbrauch von 53,1 Ah pro Tag. Möchten Sie drei Tage autark und fernab jeder Steckdose unterwegs sein, müssen Sie ungefähr mit 160 Ah kalkulieren – wobei hier noch nicht der wichtige Puffer eingerechnet ist! Ungefähr 30 Prozent sind empfehlenswert. Bei modernen Solaranlagen ist es üblich, die Nennleistung in der Einheit Watt peak (Wp) anzugeben. Am häufigsten sind Solarmodule mit 100Wp oder 120Wp anzutreffen, wovon sich auch mehrere auf dem Wohnmobildach anbringen lassen.

Doch wie muss die Solaranlage denn nun letztendlich dimensioniert sein? Bleiben wir bei dem Beispiel, liegt der Verbrauch bei 53,1 Ah pro Tag plus 30 Prozent Puffer. Das ergibt 69 Ah pro Tag. Für mitteleuropäische Verhältnisse gilt, dass etwa fünf Stunden am Tag die maximale Wattausbeute erreicht werden kann, natürlich nur bei gutem Wetter. Daraus ergibt sich die folgende Rechnung: 69 Ah x 13 V / 5 h = 180 W. Zwei Module mit je 100Wp genügen also, um an einem sonnenreichen Tag ganz ohne Anschluss an die Steckdose alle Verbraucher wie gewohnt nutzen zu können. Bei längeren Standzeiten, die autark überbrückt werden sollen, kommt es auf die richtige Batterie an. Sie muss groß genug dimensioniert sein, um ausreichend Strom für mehrere Tage speichern zu können.

Tipps zur richtigen Ausrichtung auf dem Stellplatz sowie zur Pflege


Stellen Sie Ihr Wohnmobil nicht im Schatten ab, wenn die auf dem Dach befestigte Solaranlage Strom liefern soll. Eine günstige Position zu den Sonnenstrahlen trägt wesentlich dazu bei, dass die Batterie schneller wieder voll wird. Wer sich für manuell klappbare Solarmodule entschieden hat, sollte sie stets der Sonne nach ausrichten.


Um die Leistungsfähigkeit der Solaranlage für das Wohnmobil lange zu erhalten, ist nur geringe Pflege notwendig. Da es schnell zu Verschmutzungen durch Insekten, Blätter und Co kommen kann, ist das Reinigungsmittel erster Wahl klares Wasser. Hartnäckige Verschmutzungen können mit einem sanften Reinigungsmittel oder Autoshampoo entfernt werden. Danach liefert die Anlage wieder ungemindert ihre Leistung.


Die Vorteile einer Solaranlage für das Wohnmobil auf einen Blick


Wer Photovoltaik auf dem Wohnmobildach nutzt…




FAQ
– Antworten auf die häufigsten Fragen rund um Solaranlagen für Wohnmobile

Ein Komplettset gibt es bereits für weniger als 500 Euro. Je nach Autarkiewunsch kann es jedoch dementsprechend teurer werden.

Neben einem oder mehreren Solarmodulen (auch Panels genannt) benötigen Sie eine oder mehrere Versorgungsbatterien, die entsprechenden Kabel zur Verbindung und passendes Befestigungsmaterial. Essenziell ist außerdem ein Solarladeregler. Hinsichtlich des Batteriemanagements hilft ein Batteriemonitor, um stets den aktuellen Ladestand der Batterie im Blick zu haben.

Moderne Laderegler verfügen heute über einen Weitbereichseingang und sind somit für 12V- und 24V-Module geeignet. Für ein 24V-Batteriesystem sollten natürlich 24V-Solarmodule oder mindestens zwei in Reihe geschaltete 12V-Module verwendet werden. Generell ist die Reihenschaltung von Solarmodulen zu empfehlen, da dies im Bezug auf diffuses Licht deutliche Vorteile bringt.

Um die richtige Batterie zu bestimmen, müssen Sie wissen, welchen Tagesverbrauch Sie haben. Zum Beispiel können Sie den oben veranschlagten Wert für drei autarke Tage heranziehen. Bei der auf dieser Seite vorgestellten Rechnung wären das 150 Ah (ca. 50 Ah pro Tag), was rein rechnerisch für eine 150-Ah-Versorgungsbatterie spricht. Da herkömmliche Blei-Säure-, GEL- oder AGM-Batterien nur zu 50 Prozent entladen werden sollten, wären 300 Ah Batteriekapazität erforderlich. Bei Lithiumbatterien kann problemlos bis zu einer Restkapazität von 20 Prozent entladen werden, somit wären 200 Ah Lithium bereits ausreichend.

Die Montage der Solaranlage fürs Wohnmobil kann über unsere Werkstatt erfolgen, von handwerklich geschickten Caravan-Fans jedoch auch selbst erledigt werden. Die Module können mit Spoilern befestigt oder direkt auf das Dach geklebt werden. Wichtig ist die fachmännische Dachdurchführung, um die Kabel zur Batterie im Innenraum zu verlegen.

Ja, das ist problemlos möglich.

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Exklusives Interview mit dem FraRon Geschäftsführer zum Thema Solar


Jürgen Rode von womo.blog war zu Besuch in unserer Wohnmobil Werkstatt, um seine alte Solaranlage gegen eine neue austauschen zu lassen. Die Technik entwickelt sich weiter und was gestern noch gut war, muss es heute schon nicht mehr sein. Unser FraRon Geschäftsführer Ronny Mergner bringt Jürgen auf den neuesten Stand. Wir erklären warum die alten Solarpanels plötzlich weniger Leistung bringen und was man dagegen tun kann. Wer Techniktipps vom Profi möchte, der ist bei diesem Video genau richtig. Jetzt reinschauen!


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