Eine Übersicht der Batterietypen:
WET (offene Blei-Säure) | WET sealed (geschlossene Blei-Säure) | GEL | AGM | |
Batterietyp | offen Die Schwefelsäure umfliest die Bleiplatten direkt, Gase entweichen durch die Verschlussstopfen. Flüssigkeit ist nachfüllbar. | geschlossen Die Schwefelsäure umfliest die Bleiplatten direkt, Gase werden weitestgehend rekombiniert. Flüssigkeit ist nicht nachfüllbar. | geschlossen Die Säure ist im GEL fixiert, es entweichen bei der Ladung keine Gase, das System ist verschlossen und ermöglicht kein Nachfüllen. | geschlossen Die Säure ist im Glasvlies gebunden, es entweichen bei der Ladung keine Gase, das System ist verschlossen und ermöglicht kein Nachfüllen. |
Einbaulagen | Dieser Batterietyp darf nur stehend eingebaut werden, Ein kippen der Batterie führt zum Säureaustritt über die Nachfüllstopfen. | Dieser Batterietyp darf trotz der geschlossenen Bauart nur stehend eingebaut werden. Eine längerfristige Schräglage führt zum Säureaustritt über die Rückzündfritte. | Die Säure ist im GEL fixiert, es entweichen bei der Ladung keine Gase, das System ist verschlossen und ermöglicht kein Nachfüllen. | Die Säure ist im Glasvlies gebunden, es entweichen bei der Ladung keine Gase, das System ist verschlossen und ermöglicht kein Nachfüllen. |
Selbstentladung | Ist bei diesem Batterietyp im Vergleich zu GEL / AGM mit 5% / Monat am höchsten. Die Temperatur während der Lagerung beinflusst die Selbstenladung. Je kühler die Batterie steht desto geringer die Selbstentladung. | Entspricht der offenen Blei-Säure Batterie. | Batterietyp mit der geringsten Selbstentladung, nur ca. 2% im Monat. Die Temperatur während der Lagerung beinflusst die Selbstenladung. Je kühler die Batterie steht desto geringer die Selbstentladung. | Batterietyp mit niedriger Selbstentladung von ca. 3% / Monat. Die Temperatur während der Lagerung beinflusst die Selbstenladung. Je kühler die Batterie steht desto geringer die Selbstentladung. |
Hochstromverhalten | gut bis sehr gut Aufgrund der Konstruktion, wo die Bleiplatten direkt von der Säure umschlossen sind weist dieser Batterietyp ein gutes Hochstromverhalten auf. | Entspricht der offenen Blei-Säure Batterie. | mittel Durch die Verwendung eines stabilen Scheiders sind die Abstände zwischen den Platten verhältnismäsig groß was das Hochstromverhalten eingeschränkt. Außerdem erhöht der Gelbinder Siliziumdioxid (SIO2) den Elektrolytwiderstand was ebenfalls das Hochstromverhalten einschränkt. | gut bis sehr gut Aufgrund der Glasvlieskonstruktion sind die Abstände zwischen den Platten gering. Daraus resultiert, dass AGM-Batterien bei Entladung unter 1h mehr entnehmbare Kapazität als GEL-Batterien aufweisen. |
Tiefentladefestigkeit: | Die Entladetiefe wird durch die Säure begrenzt. Bei Tiefstentladung nimmt die Säuredichte ab und führt zu Plattenkorrosion und somit zur Schädigung der Batterie. | Entspricht der offenen Blei-Säure Batterie. | Konstruktionsbedingt ist dieser Batterietyp vor Tiefstentladung geschützt, die Entladetiefe wird zum Schutz vor Plattenkorrosion begrenzt. Die Batterie nimmt keinen direkten Schaden, jedoch sollte natürlich permanentes Tiefentladen in Hinsicht auf die Ladezyklen vermieden werden. | AGM Batterien haben ein gutes Erholungsverhalten auch bei längerer Tiefentladung. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass häufige und verlängerte Tiefentladung auch bei diesen Batterien zu irreversiblen Schädigungen führen können. |
Ladeschlusspannung: | relativ hoch Durch den Einsatz höherer Säuredichten ist die Ladespannung höher | wie GEL Batterien | relativ niedrig Durch den Einsatz niedriger Säuredichten ist die Ladespannung eher niedrig | Neuere AGM Batterien haben die gleiche Ladeschlussspannung wie geschlossene Blei Säure Batterien |
Elektrolytüberschuss: | groß Die Batterie ist bis knapp unter den Deckel mit Elektrolyt gefüllt. | Entspricht der offenen Blei-Säure Batterie. | groß Das festlegen des Elektrolytes in einem GEL und das Befüllen des zulässigen freien Zellenvolumens mit Gel, führt zu einem großen Elektrolytüberschuss. | klein Durch das festelegen des Elektrolytes in einer Glasfaserstruktur enthalt nur der Plattenzwischenraum Elektrolyt. |
Wärmekapazität: | hoch Durch den hohen Elektrolytüberschuss ist die Wärmekapazität hoch. | Entspricht der offenen Blei-Säure Batterie. | hoch Durch den hohen Elektrolytüberschuss ist die Wärmekapazität hoch. | niedrig Aufgrund der geringen Elektrolytüberschuss ist die Wärmekapazität gering. |
Wärmeableitung über Gehäuse: | sehr gut Da das Elektrolyt die Zellen fast vollständig ausfüllt, kann die entstehende Wärme sehr gut zu den Außenwänden abgeführt werden. | Entspricht der offenen Blei-Säure Batterie. | gut Da das Gel die Zellen fast vollständig ausfüllt, kann die entstehende Wärme gut zu den Außenwänden abgeführt werden. | mäßig Da zwischen den Plattensatz und den Gehäusewänden nur an den Endplattenoberflächen eine Verbindung besteht, ist die Wärmeableitung mäßig. |
Thermal Runaway: | sehr selten Die Neigung des Systems zur "thermischen Eskalation" ist sehr gering. Der Restladestrom ist klein, die Wärmekapazität groß und die Wärmeableitung sehr gut. | Entspricht der offenen Blei-Säure Batterie. | sehr selten Die Neigung des Systems zur "thermischen Eskalation" ist sehr gering. Der Restladestrom ist klein, die Wärmekapazität groß und die Wärmeableitung gut. | häufig |
Rekombination: | keine Während der Ladung entstehende Gase entweichen über die Nachfüllstopfen daher findet in der Regel keine Rekombination statt. Es entsteht Wasserverlust der nachgefüllt werden muss | hoch Während der Ladung entstehender Sauerstoff wird am Ende der chemischen Reaktion wieder zu Wasser umgewandlet. Die geschlossene Ausführung des Gehäuses verhindert das Entweichen des Sauerstoffüberschusses bis die Rekombination abgeschlossen ist. | hoch Während der Ladung entstehender Sauerstoff wird am Ende der chemischen Reaktion wieder zu Wasser umgewandlet. Die geschlossene Ausführung des Gehäuses verhindert das Entweichen des Sauerstoffüberschusses bis die Rekombination abgeschlossen ist. | hoch Während der Ladung entstehender Sauerstoff wird am Ende der chemischen Reaktion wieder zu Wasser umgewandlet. Die geschlossene Ausführung des Gehäuses verhindert das Entweichen des Sauerstoffüberschusses bis die Rekombination abgeschlossen ist. |
Überladefestigkeit: | hoch Bei Überladung entweicht die Flüssigkeit in Gasform über den Nachfüllstopfen, kann aber wieder in Form von destilliertem Wasser nachgefüllt werden. | mittel Durch den hohen Elektrolytüberschuss ist eine begrenzte Überladung möglich jedoch nicht anzuraten. | mittel Durch den hohen Elektrolytüberschuss ist eine begrenzte Überladung möglich jedoch nicht anzuraten. | niedrig Durch den geringen Elektrolytüberschuss sind Überladungen absolut zu vermeiden. |
Säureschichtung: | hoch Bei Nutzung der Batterie im Standby-Betrieb findet eine deutliche Säureschichtung statt was die Sulfation fördert. | Entspricht der offenen Blei-Säure Batterie. | keine Das Festlegen des Elektrolytes im Gel lässt keine Säureschichtung zu. | möglich Dieser Batterietyp neigt zur Säureschichtung. Bei höheren Zellen wird dies durch den liegenden Einbau vermieden. |
Brauchbarkeitsdauer: | mittel Durch die erhöhte Neigung zur Sulfation ist die Brauchbarkeitsdauer dieses Batterietyp nur mittelmäßig. | Entspricht der offenen Blei-Säure Batterie. | sehr hoch Durch den Einsatz niedriger Säuredichten und der nicht vorhandenen Sulfation hat dieser Batterietyp die höchste Brauchbarkeitsdauer. | mittel Durch den Einsatz von hohen Säuredichten und der vorhandenen Sulfation vermindert sich die Brauchbarkeitsdauer gegenüber dem Batterietyp GEL. |
Wartung: | Der Füllstand muss zeitweise überprüft und gegebenenfalls nachgefüllt wwerden. Die intervalle richten sich nach der Nutzung. | Wartungsfrei | Wartungsfrei | Wartungsfrei |