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Ladebooster im Wohnmobil: Das Wichtigste in Kรผrze
โฑLesedauer: 4:48 min
Ladebooster versorgen die Bordbatterie im Wohnmobil, auch Bordakku, Zweit- oder Versorgungsbatterie genannt, effektiv mit Energie. Das hรถrt sich gut an โ doch wann benรถtigen Sie sie wirklich?
Ladebooster, was ist das?
Sie sind stolze Besitzerin oder stolzer Besitzer eines Wohnmobils, Camper-Vans oder Campingbusses und reisen gern von einem Stellplatz zum nรคchsten?Unabhรคngig und spontan โ das macht fรผr viele das Reisen mit dem Wohnmobil oder Van aus. Wegen des allabendlichen Energieverbrauchs im Stehen durch zum Beispiel Fernsehen, Beleuchtung oder die Verwendung anderer Gerรคte wird die Bordbatterie entladen und dann durch kurze Fahrten nicht ausreichend aufgefรผllt. Befinden Sie sich mit Ihrem Wohnmobil in der freien Natur, lรคdt die Batterie auch nicht รผber eine Steckdose. Reisen Sie eine lรคngere Zeit auf diese Art und Weise, wird der Bordakku trotz tรคglichen Fahrens von Tag zu Tag stรคrker entladen, bis die Batterie eines Abends gar keine Energie mehr bereitstellt. Mithilfe eines Ladeboosters versorgen Sie Ihre Bordbatterie auch wรคhrend kurzer Fahrten effektiv mit Energie.
Warum ist ein Ladebooster notwendig?
Die Stromversorgung eines Fahrzeugs lรคuft รผber die Lichtmaschine. Das Wohnmobil ist neben der Startbatterie auch mit einer Bordbatterie ausgestattet, die Gerรคte wie die Heizung oder Beleuchtung versorgt. Die Bordbatterie ist hinter der Startbatterie verbaut. Das Motormanagement in modernen Wohnmobilen bestimmt, wie viel elektrische Energie der Generator in der Lichtmaschine bei laufendem Motor an den Bordakku abgibt. Sie orientieren sich dabei am Ladezustand beider parallel geschalteter Batterien. Die Startbatterie wird beim Anlassen des Motors nur geringfรผgig entladen, sodass sie auch wรคhrend kurzer Fahrten schnell wieder voll ist. In der Folge reduziert das Motormanagement den Ladestrom / die Ladespannung der Lichtmaschine, um den Kraftstoffverbrauch und somit die Emission zu verringern. Bis zur Zweitbatterie gelangt nicht ausreichend Strom / Spannung โ davon โweiรโ die Lichtmaschine allerdings nichts.
Wie genau funktioniert ein Ladebooster?
Fรผr die Starterbatterie hat die Reduzierung der Lichtmaschinenleistung keine negativen Auswirkungen. Bei Wohnmobilen gelangt so allerdings kein Strom mehr zur Bordbatterie. Sobald die Startbatterie also aufgefรผllt ist, bleibt die Zweitbatterie auf der Strecke. Mit einem Ladebooster, auch Ladewandler oder Batterie-zu-Batterieladegerรคt genannt, wird auch die Versorgungsbatterie wรคhrend der Fahrt, abhรคngig von der Fahrzeit, komplett aufgeladen.
Bei Ladewandlern handelt es sich um 12-Volt-Ladegerรคte, die mit Batteriespannung statt einer Eingangsspannung von 230 Volt arbeiten. Der Ladebooster รผberwacht
beide Batterien, sodass weder die Startbatterie entladen noch die Bordbatterie auf langen Strecken รผberladen wird. Deswegen werden Ladebooster nach der Startbatterie verbaut. Von hier pumpen sie die elektrische Energie weiter in die Bordbatterie. Der B2B-Lader stellt einen Verbraucher fรผr die Lichtmaschine / das Motormanagement dar: So flieรt bei laufendem Motor Strom, bis auch die Bordbatterie vollstรคndig aufgefรผllt ist. Zusรคtzlich regeln Ladebooster die Eingangsspannung auf die Ladespannung der Bordbatterie hoch: Das ermรถglicht ein schnelleres und effizienteres, kennliniengefรผhrtes Laden.
Vorteile eines Ladeboosters
Im Vergleich zu benzinbetriebenen Generatoren verfรผgen Ladebooster รผber gewisse Vorteile:
- Sie laden Bordbatterien im Stand.
Vor allem wenn die Solarzellen an Tagen oder in Jahreszeiten, an denen die Sonne nicht scheint, nicht ausreichend Energie produzieren, wird zusรคtzliche Energie zur Versorgung der Zweitbatterie im Stand benรถtigt. - Der Ladebooster liefert auch im Leerlauf oder bei niedrigem Tempo des Wohnmobils volle Ladeleistung.
230-V-Generatoren, die dem Wohnmobil รผber den Auรenanschluss Strom bereitstellen, laden die Aufbaubatterie oft nur mit geringen Strรถmen, da die im Fahrzeug verbaute Ladetechnik oft nur wenige Ampere liefert. Um etwa 50 A in die Batterien einzulagern, wรคre der Dieselgenerator bei einem typisch verbauten Ladegerรคt circa drei Stunden in gerรคuschvollem Betrieb. Ein Ladebooster mit IUoU-Kennlinien pumpt diese 50 Ampere hingegen innerhalb einer Stunde Fahrt in die Bordbatterie. Ladestrom und -spannung sind weitestgehend unabhรคngig von der Motordrehzahl Ihres Fahrzeugs. Sie wechseln mit Ihrem Van oder Wohnmobil gern hรคufig den Standort und fahren dazwischen nur kurze Strecken? Dann ist ein krรคftiger Ladebooster eine gute Alternative zum 230V Generator.
Ladebooster: Zwei Varianten
Ladebooster mit Konstantspannung
Diese Modelle arbeiten mit einer festen Spannung, die die Zweitbatterie konstant aufladen. Dies kann zu einer รberladung fรผhren. Sie werden auch DC-DC-Wandler genannt. Es ist zwar mรถglich, einen zusรคtzlichen Schalter einzubauen, der den Ladewandler abschaltet. Die Benutzerin oder der Benutzer des Wohnmobils muss hier allerdings mitdenken.
Ladebooster mit IUoU-Ladeverfahren
Diese Variante schaltet nach Erreichen der Ladeschlussspannung in die Zwischenladephase um, in der die Batterie dann vollgeladen wird. Ist das erreicht, schaltet das Gerรคt auf Erhaltungsladung: Die Batterie wird voll gehalten und einer Selbstentladung entgegengewirkt. Es gibt keine รberladung.
Empfehlenswert fรผr das Wohnmobil ist also der Ladebooster mit IUoU-Ladeverfahren. Mit dieser Variante ist die vorgeschriebene Aufladung und die Lebensdauer der Zweitbatterie sichergestellt. Sie schรผtzt vor รberladung und sorgt bei langen Fahrten fรผr eine zuverlรคssige Ladeerhaltung der Batterie. Durch die รberwachung von Start- und Bordbatterie ist die ausreichende Aufladung der Startbatterie immer gesichert. Ausschlieรlich der Energieรผberschuss wird nach der Startbatterie an die Zweitbatterie weitergeleitet. Liegt also eine zu niedrige Spannung auf der Startbatterie, erhรคlt die Zweitbatterie weniger oder gar keine Energie, bis die Starterbatterie wieder ein notwendiges Spannungsniveau erreicht hat.
So bauen Sie einen Ladebooster ein
Wie oben bereits erwรคhnt, wird der Ladebooster meist zwischen der Startbatterie und dem Bordakku eingebaut. Hier wird er mit dem Signal D+ der Lichtmaschine verbunden. Denken Sie daran: รber lange Kabel geht wertvolle Ladespannung verloren. Achten Sie deswegen auf ausreichend dicke und nicht zu lange Batteriekabel. Sie haben zwei linke Hรคnde oder wenig Zeit zum Selbsteinbau? Kontaktieren Sie Expertinnen und Experten und profitieren Sie von deren Fachkenntnissen.
Kauf eines Ladeboosters: Achten Sie auf Folgendes
โฆ Berรผcksichtigen Sie die Batterieart Ihres Bordakkus
Moderne Ladebooster arbeiten mit Bleisรคure-, Gel- und AGM- sowie Lithium-Akkus. Bei VRLA-Batterien muss eine รberladung verhindert werden. Achten Sie bei allen Batterietypen auf die Vorgaben des Batterieherstellers in Bezug auf Ladeschluss- und Erhaltungsladespannung. Bei der Umrรผstung auf Lithiumbatterien ist der Einbau eines B2B-Ladeboosters zwingend erforderlich. Dies ist unabhรคngig davon, ob Ihr Fahrzeug EURO6 oder รคlteren Typs ist. Der Ladebooster erfรผllt in Verbindung mit Lithiumbatterien nicht nur den Zweck der vollstรคndigen Aufladung der Verbraucherbatterie, sondern dient auch als Ladestrombegrenzung, zum Schutz der bestehenden Verkabelung sowie der Lichtmaschine vor รberlastung.
โฆ Good to know
Manche vermuten, dass das Fahrzeug durch einen Ladebooster seine Euro-6-Zulassung verliert. Die Abschaltung der Lichtmaschine hรคngt allerdings nur indirekt mit der Abgasnorm zusammen. Durch die Norm wird der Flottenverbrauch eines Fahrzeugherstellers ermittelt. Gibt es also Verbrauchsminderungspotenziale, werden diese genutzt.
โฆ Verwenden Sie kurze und dicke Kabel
Der Widerstand im Kabel mindert die Ladespannung. Je lรคnger und dรผnner also das Kabel, desto grรถรer die Spannungsverluste. Bei einem Ladestrom von rund 10 Ampere verursacht eine Zuleitung mit einer Lรคnge von 5 Metern und einem Kupferkern von 2,5mmยฒ Querschnitt bereits einen Spannungsfall von 14,2 auf 13,4 Volt.
Unser Tipp
Wรคhlen Sie einen Ladebooster optional, wenn โฆ
Sie in der Regel mit Ihrem Camper, Wohnmobil oder Bus lange auf einem Platz stehen und dann nur kurze Strecken fahren, sich sonst mit Solarstrom versorgen und alternativ Landstrom nutzen, wenn die Sonne nicht scheint.
Entscheiden Sie sich auf jeden Fall fรผr einen Ladebooster, wenn โฆ
Sie viel im Winter fahren, gern und hรคufig den Stellplatz wechseln sowie keine oder kaum Solarzellen auf dem Dach Ihres Wohnmobils oder Vans haben. Sie stehen gern fรผr ein paar Tage frei, ohne Stromversorgung und mรถchten die Batterie auf der Fahrt so schnell wie mรถglich nachladen? Bauen Sie auch in diesem Fall einen Ladebooster ein.
Ladebooster heben die Ladespannung passend zum jeweiligen Batterietyp an und sorgen fรผr einen konstant krรคftigen Ladestrom. Der Ladewandler belastet die Starterbatterie, wodurch das Motormanagement die Lichtmaschine in Betrieb lรคsst, bis die Versorgungsbatterien aufgeladen sind. Sie haben noch Fragen? Kontaktieren Sie Expertinnen und Experten und lassen Sie sich beraten!